Die Sonne kämpft sich langsam durch die Wolken und wir haben 3,5°C am Stausee. Der erste Reisebus hat gerade eingeparkt, also wird es für uns Zeit weiterzuziehen.

Wir haben noch ein Stückchen Hardangervidda zu fahren und genießen die Natur. Die Straße schlängelt sich durch eine karge, hügelige Landschaft. Überall liegen noch Reste vom Schnee und es fließt viel Wasser.
Der Winter scheint sich hier nur langsam zurückzuziehen, denn die Gräser sehen eher braun als grün aus. Aber bei nur 4°C, unser Straßenfrostwarner hat sich gerade gemeldet, ist das nicht weiter verwunderlich. In 2-3 Wochen blüht hier sicherlich alles. Solange können wir leider nicht bleiben. Der Naturpark vermittelt uns aber immerhin das Gefühl für die norwegische Weite des Nordens. Wir hatten es schon ein wenig vermisst.
Nach einem Tankstop in Geilo fahren wir auf die Straße 50. Gleich am Anfang kommen wir uns vor wie im Auenland von Herr der Ringe. Ob das wohl vom Namen unseres Zielortes, Aurland, kommt? 🙂 Wasser, saftige grüne Wiesen und zur Not auch ein paar schneebedeckte Berge. Am Geiterygg See werden wir vor dem Tunnel gestoppt. Wir haben Wartezeit und können in der Zwischenzeit eine Dose am kleinen Wasserfall suchen. Im Tunnel wird gebaut und die Durchfahrt erfolgt wieder nur mit Safetycar. Irrtum, der Tunnel wird gereinigt.
Kurz danach steht ein Schaf mitten auf der Straße. Wir kommen nicht vorbei, also fahren wir auf die Gegenfahrbahn und die Schafe können weiterhin die Straße ablecken.
Wir fahren nach Flåm und steigen auf die Bahn um. Da die Züge gut ausgebucht sind haben wir bis zur Abfahrt fast 2 Stunden Zeit, können also noch ein paar Caches suchen und die AIDAbella im Hafen von Flåm begrüßen.
Dieses kleine Fleckchen Erde ist so voll Touristen aus allen Ländern der Welt, dass die Zeit durch Beobachtungen wie im Fluge vergeht. Um 17:20 Uhr heißt es dann auch für uns: Einsteigen und die Türen schließen, Vorsicht an der Bahnsteigkante. Die Fahrt mit der Flåmbahn ist sehr interessant. Ein Höhepunkt ist eine kleine musikalische Einlage der Hydra (oder so ähnlich) am Fotostop der Bahn beim Kjosfossen.
Sie versucht uns, die Bahnreisenden, in den Berg zu ziehen. Ist ihr nicht geglückt. Der Zug war auch nach dieser Einlage bis auf den letzten Platz belegt. Erst in Myrdal steigen einige Reisende in den Anschlusszug Bergen-Oslo um. Wir fahren zurück und lassen uns am Wasserfall noch einmal ein bisschen nass machen :-). Die Hydra ist jetzt zum Glück im Berg geblieben und so landen wir unbeschadet wieder in Flåm. Inzwischen ist es fast 20:00 Uhr und wir machen uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Der Stellplatz in Flåm ist sehr gut ausgebucht. Also suchen wir uns ein Plätzchen in den naheliegenden Bergen. Am Stegastein, der auf dem Weg liegt, müssen wir selbstverständlich trotzdem anhalten.

