Sand(-kasten für große Kinder)

Heute gibt es Frühstück stilecht auf einem Dünenkamm. Tolle Aussicht.

Nach dem Frühstück geht es wieder los. Die perfekte Fußbekleidung: Sandalen mit Socken. Im morgendlich kühlen Sand verzichten wir und fast alle anderen auf alles. Also barfuß durch die Wüste.

Auf dem Weg sehen wir immer wieder Spuren von Tieren, die uns von Brahim natürlich fachmännisch (und mit Humor) erklärt werden. Es ist so ziemlich alles vorhanden. Zecken, Sandvipern, Hornvipern, Springmäuse, Käfer, Katzen usw. usw. Da ist Spuren alle frisch sind, sind wir uns einig, dass die Wüste nachts lebt.

Unsere grobe Richtung für heute ist die große Düne, die wir gestern (oder ist das schon länger her) vom Berg gesehen haben. Zeit ist hier echt relativ. Nach der ersten Pause beschließe auch ich einen Ritt auf Botterott zu wagen. Also los gehts.

Nach dem Ritt ist Nußpause (ich habe das Gefühl, dass ich sowohl das Wort als auch den Inhalt vermissen werde :)) Kurze Zeit nach der Nußpause erreichen wir die Düne. Wow, die ist noch höher, als wir sie, von vielen Seiten schon gesehen, vermutet haben. Anne beschließt mir den Fotoapparat zu geben und mit den anderen am Fuße der Düne auf uns zu warten.  Jetzt heißt es aufwärts. Spätestens auf der Hälfte der Düne kommt mir der Gedanke nach einem Aufzug 😀 Da wir uns auf dem Kamm der Düne nach oben vorarbeiten ist der Gedanke „Gehen oder Schauen“ gar nicht so abwegig. Auf beiden Seiten geht es steil nach unten.

Oben angekommen ist der Ausblick einfach nur fantastisch. Jetzt ist auch klar, warum diese Düne so gut zu sehen ist. Sie ist der höchste Punkt weit und breit. So schön der Ausblick von oben auch ist, irgendwas stellt sich auch uns das Problem. Wir müssen wieder runter. Die ersten Versuche zu rutschen scheitern kläglich.

Also kommen wir auf die glorreiche Idee den Weg runter im schnellen Lauf zu absolvieren. Ist ja Sand, was soll da schon passieren. So passiert es, dass wir alle rasend schnell, mit breitem Grinsen im Gesicht und Tonnen von Sand in den Schuhen unten ankommen. Wir sind uns alle einig: „Das macht die Wüste mit uns!“

Nachdem wir wieder auf den Rest der Truppe gestoßen sind geht es noch ein bisschen bergauf und bergab durch den jetzt glühend heißen Wüstensand. Da meine Socken im Reisegepäck sind ziehe ich die Sandalen an. Alle die Socken mithaben laufen weiter mit diesen durch den Sand. Kurze Zeit später erreichen wir unser Camp. In diesem gab es erstmal Tee. Danach sah es bestimmt witzig aus, da wir alle irgendwie umgekippt sind und so um den Tisch rumlagen. Nachdem die ersten wieder zu sich gekommen sind, ist es auch schon wieder Zeit Mittag zu essen. Danach ruhen :).

In Anbetracht der Hitze ist das eine sehr gute Entscheidung. Zum Tee gibt es heute Krapfen. Ja richtig. Frisch gemachte Krapfen in der Wüste. Einfach lecker. Während dieser leckeren Mahlzeit herhalten wir in Brahim viele Informationen über Marokko, die Gebiete und die Bräuche. Zum Abschluss hat er noch eine Übersicht für uns vorbereitet, wie unsere Namen in berberisch und arabisch aussehen. Tim und Sarah haben mit der Zeichenlänge eher Glück, Anne und ich haben da ein paar mehr Buchstaben. Nachdem der Druck der Sonne etwas nachgelassen hat, kommen auch unsere Lebensgeister zurück und wir wollen das mit dem Rutschen nochmal probieren. Zur Belustigung alle haben auch wir dabei einen Riesen Spaß. Ja, das macht die Wüste.

Zum Tagesabschluss versammeln sich viele, um sich von einer Düne (ja, ich verwende das Wort häufig. Sie sind aber auch überall) den Sonnenuntergang anzuschauen.

Da es hier jetzt keine Pflanzen und keine Steine mehr gibt, ist es auch wieder möglich draußen zu schlafen. Dieses Angebot nehmen Tim, Sarah und ich auch gleich an. Anne möchte im Zelt schlafen. 

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