Heute kommt der Weckruf etwas später (erst um 7:00 Uhr) und ich habe schon wieder eine Zahnbürste im Mund 😀
Mein Koffer geht irgendwie immer schwerer zu, heute liegt es daran, das die Badesachen, die wir gestern vorsorglich in das Tagesgepäck gepackt haben, heute auch in den Koffer wollen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück verlassen das Ressort und beginnen mit unserem Bus den Aufstieg von -420m auf 800m zum Berg Nebo. Das ist der Berg von dem auch Moses das gelobte Land sehen durfte. Wir machen eine Rundgang und besuchen die Kirche mit ihren unglaublichen Mosaiken.




Dann lassen wir den Blick von der Mosesquelle (der Ort, an dem der Legende nach Moses seinen Stab auf den Fels schlug und eine Quelle sich auftat) über das Jordantal bis zum Toten Meer.


Danach besuchen wir einen der vielen ansässigen Mosaik Herstellungsbetrieben. Die Führung fängt erst ganz langsam mit der Beschreibung der Herstellung eines Mosaiks an. Wahnsinn wieviel Zeit und Aufwand in so einem Mosaik steckt.


Dann werden die Steine kleiner, die nächste Ausbaustufe, die wir betrachten machen es schon kaum noch möglich die Steine zu Fotografieren.


Unser Werksführer erklärt uns wie lange die Fertigkeiten trainiert werden müssen, um solche Arbeiten durchführen zu können. Im gleichen Satz fällt aber auch der Hinweis, dass gleich noch kleinere Steine kommen. Was? Ja, diese Mosaike werden als Einsätze für Schmuckstücke verwendet.



Nach diesem Einblick in den Handwerksberuf machen wir uns noch einmal auf den Weg um unsere Fahrrad-Crew zu treffen. Wir wollen ja schließlich heute wieder Fahrrad fahren.
Fünf Minuten später haben wir dieses Ziel erreicht. Sowohl die Berge als auch die Straßenlage sehen heute sehr viel angenehmer aus. Es geht sachte bergauf und bergab und es weht ein sachter Wind von vorne. Die Landschaft wird hier schon sehr viel Karger. Nur wenn man genau hinschaut sieht man noch Gewächse. So geht es heute klamm 42 km unterbrochen von reichlich Energiepausen 😀 Die Steigungen sind heute alle nur ein Bruchteil „jenes“ Anstieges von gestern.








Nachdem wir Machaerus erreicht haben, stärke ich mich erstmal mit einem frisch gepressten Granatapfelsaft und einem arabischen Kaffee. Der Kaffee ist so heiß, das er bei uns in Deutschland wahrscheinlich gar nicht verkauft werden dürfte oder die Warnhinweise das Bechergewicht ausmachen ;D. Der Kaffee muss zum Abkühlen also mit in den Bus. Wir fahren ein Stück der Strecke zurück, die wir mit dem Fahrrad gekommen sind. Jetzt wird mir erst klar, wie uneben die Straße ist, da ich sehr viel damit beschäftigt bin, keinen Kaffee (trotz Deckel) zu verschütten. Ein dreiviertel Stündchen später biegt unter Bus auf die Wüstenautobahn nach Süden auf. Während der Fahrt erfahren wir einiges über diese Autobahn, den Phosphor-Abbau (ja, Jordanien ist der 3. größte Lieferant dieses Rohstoffs), die Eisenbahnlinie und die Pipelines (Wasser und Gas) die alle parallel zur Autobahn liegen. Zwei Sachen fallen mir bei den Ausführungen immer schwer zu glauben. Erstens wird durch die Wasserpipeline Wasser aus dem Wadi Rum (ja, die Wüste in die wir noch wollen) nach Amman gepumpt, also scheint sich unter der Wüste viel Wasser zu sammeln. Das zweite: Neben der Autobahn sehen wir leicht grüne Flecken. Hier soll ein See entstehen wenn es hier viel Regnet. Dieser See geht dann auch über die Autobahn und diese wird einfach gesperrt. Gerade die Menge an Regen kann ich mir bei der hier herrschenden Vegetation schwer vorstellen.


Unser heutiges Ziel für die Fahrt ist Biosphärenreservat Dana. Dort wollen wir im Guest House Dana übernachten. Als wir gegen 18:30 Uhr ankommen ist es schon ziemlich Dunkel und wir können nur erahnen welch ein grandioser Ausblick uns morgen früh erwarten wird.
