Heute gibt es keinen Weckdienst da unsere Unterkunft eher Hüttencharakter hat. Mein Einzelzimmer hat 2 Doppelstockbetten und alle Zimmer teilen sich je zwei Bäder. Dafür bin ich heute etwas früher unterwegs. Die Nacht war unruhig weil es ein ständiger Kampf zwischen der Bettwärme und der Mückenstiche war. Nachdem ich soweit alle wieder zusammengepackt habe (heute dürfen Jacke und Regensachen im Tagesgepäck mitfahren) setze ich mich auf den Balkon und genieße die Ruhe und die Aussicht.


Nach dem Frühstück steigen wir in unseren Bus uns fahren zur Burg Shobak. Hier gibt es die erste Kurze Pause mit Burgblick.

Gleich um die Ecke ist unser Fahrradteam wieder perfekt vorbereitet und ich steige wieder aufs Rad. Heute geht es in kurzen Abschnitten immer wieder bergauf und bergab. Zwischendurch gibt es immer wieder unglaublich schöne Aussichten.




Nach ca. 16km biegen wir auf die Straße der Könige ein. Dieser Weg hat sich schon vor ca. 4000 Jahren herausgebildet und heißt Straße der Könige, weil die damalige Karawanenstraße durch alle Königreiche des (heute) Jordanischen Höhenzugs durch ging. Auf den Kilometern, auf denen wir sie mit unsren Drahteseln befahren geht sie beständig bergauf. So überwinden wir auf den 7 Kilometern weitere 100m Höhe und befinden uns jetzt auf 1600m über den Meerespiegel.


Anschließend geht es noch einmal 100 Meter höher und wir erreichen mit 1700 Metern den höchsten Punkt unserer heutigen Etappe. Von hier aus können wir zum einen unsere bevorstehenden Abfahrt, aber auch das Standsteingebirge in dem sich Petra und auf unserer Seite Klein Petra befindet.


Die Unterscheidung zwischen Klein Petra und Petra entsteht dadurch, das Karawanen Petra nicht betreten durften und konnten. Klein Petra war eine Karawanenstation. Nach dem ersten viertel unserer Abfahrt (cool, wie schnell so ein Fahrrad werden kann 😀 ) Halten wir für eine Mittagspause. Während Max die Ruhe und die Aussicht genießt, schlage ich mir den Bauch mit leckeren Essen Vollschlage.



Die restlichen 4 Kilometer sausen wir mit atemberaubender Geschwindigkeit ins Tal, direkt auf den Parkplatz von Klein Petra. Dort geben wir unsere Räder wieder ab und tauchen in das Reich der Nabatäer.

In Klein Petra gibt es erstmal einen Rundgang in die Schlucht. In der 20 minütigen Freizeit versuche ich einen Geocache zu finden, muss dann aber aufgrund des Zeitmangels abbrechen. Dafür sind ein paar schöne Bilder von der anderen Seite der Schlucht entstanden.






Nach diesem Rundgang fahren wir in den Ort Wadi Musa um das erste Mal auf Tuchfühlung mit der Stadt Petra zu gehen. Unser Ziel ist das Schatzhaus. Dafür geht es durch den Siq. Eine 20 bis 4m breite Schlucht. Durch unseren Reiseführer hören wie viele interessante Sachen. Gleich am Anfang des Siq befindet sich der Damm. Damit haben die Nabatäer das Wasser aus dem Siq in das nächste Tal umgeleitet. Dafür mussten sie nichts anderes tun als einen Wassertunnel in den Fels zu bauen. Im Siq selber gibt es sehr viele Geschichten. Zum Beispiel wurden Wände mit bestimmten Mustern behauen, damit das Regenwasser an Geschwindigkeit verliert und so auch die Wasserleitung trifft. Jeder kennt wohl das Problem, dass bei zu viel Regen das Wasser einfach über die Wassertonne rüberschießt. Die Felsformationen dieser 1.27 km langen Schlucht sind echt beeindruckend uns lassen auch häufig die Fantasie viel Spielraum.



Dann ist es endlich soweit, wir erreichen das Schatzhaus, das gar keinen Schatz enthielt, sondern eine Grabkammer ist. Wenn die Fotoapparate nicht schon geglüht hätten, wäre es spätestens hier passiert. Da wir etwas später unterwegs sind, ist es hier schon angenehm leer und wir können in Ruhe unsere Fotos schießen.



Danach geht es die gleiche Strecke wieder zurück. Unser Hotel befindet sich gleich am Eingang zur Stadt. Also beziehen wir unsere Zimmer und lassen den Abend geschafft aber Glücklich mit ein paar Geschichten über die Nabatäer ausklingen.
Morgen geht es dann in das Gebirge in die die Stadt eingebettet ist.