Der Morgen startet zeitlich entspannt und gespannt. Es sind Gewitter und Regen vorhergesagt. Der Blick aus dem Fenster: alles nass, aber kein Regen von oben. Also gut. Gehen wir erstmal zum Frühstück und warten weitere Informationen ab.

Gegen 10 Uhr kommt dann die Information, dass es sicher genug ist zum Radfahren. Also treffen wir uns um 11 Uhr im Safari House (das ist der Resortstützpunkt für alle Aktivitäten) und nehmen unsere Fatbikes in Beschlag. Fatbikes sind in unserem Fall E-Bikes mit überdimensionalen Reifen. Nach einer kurzen Einweisung sind wir alle ausgestattet und drehen unsere ersten Proberunden. Macht schon Spaß 🙂

Danach geht es auf die Tour. Da wir mit 18 Teilnehmern eine sehr große Gruppe sind wird neben der ersten und der letzten Frau auch noch ein Mittelmann bestimmt. Das mache ich 😉 Meine wichtige Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, das alle die richtigen Abzweige nehmen, auch wenn die Führungsgruppe nicht mehr zu sehen ist. Eine Aufgabe ganz nach meinen Geschmack. So rollern wir, mal unterstützt mal ununterstützt (ja, ein bisschen eigene Herrausforderung muss schon sein), durch die finnische Landschaft. Es geht immer schon im Wechsel hoch und runter. Nach einigen Kilometern kommt mir der Gedanke, dass es ja eigentlich immer schade ist, das beim Fahrradfahren viel weniger Fotos entstehen als beim Wandern. Also betätige ich mich ein bisschen als Tourfotograph und überhole mal das ganze Feld um mit ein bisschen Vorsprung Bilder von der Vorbeifahrt zu machen. Auch eine nicht ganz schlecht gewordene Vorbeifahrt ergibt sich dabei.



Das Wetter ist zwar nicht sonnig aber trocken. Nur ab und zu wird das T-Shirt von ein paar Tröpfchen Regen gesprenkelt.
Nach ca. 17km erreichen wir unseren ersten Pausenpunkt. Dieses idyllische Fleckchen Erde hat einen Wasserzugang. Also ab ins kühle Nass.

Das Wasser ist sehr angenehm kühl und nach der Radfahrt tut das Bad echt gut. Danach fühlen wir uns wieder wie frisch erholt.
Da es hier sehr wenig Straßen und Wege gibt (das meiste wird durch Wasser unterbrochen) müssen wir den gleichen Weg zurücknehmen. Nach weiteren 5km biegen wir jedoch vom Rückweg ab und steuern einen Aussichtsturm „Repomäen näkötorni“ in Repomäki an. (Wehe jemand fragt, wie das ausgesprochen wird :D)
Der Aussichtsturm bereitet seinen Namen alle Ehre und wir haben wieder einen herrlichen Überblick über die hiesige Landschaft.

Nachdem Anne und ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück sind, kommt uns fast gleichzeitig die Idee, doch mal auf die Cache-Karte zu schaunen. Siehe da, in ca. 8 Metern liegt der einzige Cache im Umkreis von 10 km. So ein Zufall. Also veranstalten wir beide, wärend sich die anderen noch stärken, unser Gesucht, Stempel gezückt und Eingetragen.

Auf dem Rückweg zur Hauptstraßen werden wir geschwindigkeitsbegeisterte freigelassen 😀 Kurz: wir dürfen bis zur nächsten Kreuzung vorfahren. Mein persönliches Fazit: Anne bekommt kein E-Bike, damit ist sie viel zu schnell 😀
Danach geht es wieder ordentlich im Konvoi zurück ins Resort, wo die Fahrräder gewaschen und dann wieder abgegeben werden. Damit ist unser Tagesprogram auch gegen 16 Uhr zuende.
Anne und ich wollen unseren Fehler von gestern nicht wiederholen und gehen vom Safari-House gleich zum Spa. Hier erleben wir einen Einblick in die öffentliche finnische Saunakultur. Anders als bei uns werden die Saunen bekleidet benutzt. Dafür fällt das obligatorischen „Schweißauffanghandtuch“ weg. Zum Ausgleich gibt es hier die von uns liebevoll „Popotücher“ getauften Papiertücher. Diese sind ca. 30 x 30 cm groß und liegen zwischen Sitzfläche und Popo. Die Frage, warum der Finne so oft in die Sauna geht, ist hier in der nichtrepräsentativen Beobachtung auch gefunden. Er geht nach ca. 10s schon wieder raus 😀 Das macht schon eine gewisse Unruhe, lässt uns während unserer Aufwärmphase aber mit ca. 10 Saunabesuchergruppen zusammentreffen.
Nach dem Saunabesuch geht es für uns beide wieder in den angrenzenden See (wenn schon, denn schon) zur standesgemäßen Erfrischung. In der darauf folgenden Ruhepause passiert zumindestens mir das unausweichliche: Ich schlafe eventuell ein 😉 Die Sonne scheint von oben und es ist so schön warm. Nachdem wir feststellen, dass es vielleicht doch sinnvoll ist aus der Sonne zu verschwinden ist es auch schon wieder Zeit fürs Abendessen.

Bei leckeren Essen und netten Gesprächen geht dieser körperlich anstrengende aber doch entspannende Tag Zuende.