Wer hat den Wecker so früh gestellt? Wir haben doch Urlaub. Ach ja, da war ja noch etwas. Auf uns wartet um 9 Uhr eine Expedition zum Kaltwasser-Geysir in Andernach. Frühstück muss allerdings sein.
Ein paar Minuten nach 9 Uhr stehen wir dann im Museum und werden auf 4.000 m mit dem Fahrstuhl in die Tiefe geschickt. Puh, hier ist es ganz schön warm, auch wenn die eine Bergführerin gesagt hat, es ist extra für uns klimatisiert worden. Ich weiß ja nicht.
Nach dem wir aus dem Fahrstuhl gestiegen sind, landen wir in einer Höhle. In dieser können wir viel über den Druck und CO2 in der Tiefe erfahren. Natürlich ist vieles Interaktiv und man kann viel experimentieren.

Am Ende des Weges gibt es eine große Dachterrasse, von der man auf den Springbrunnen sehen kann. Ist einem Geysir schon sehr ähnlich.

Nach der Tour durch das Museum ging es noch in die gemütliche Kaffeebar. Wir haben ja noch etwas Zeit bis das Schiff zum Geysir fährt. Wir haben zwar keine Lust auf einen Kaffee, uns ist warm genug, aber eine kalte Sprite tut es auch.

Kurz nach 11 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Schiff. Warum wird der Himmel eigentlich immer dunkler?
Das Personal vom Schiff ist ja schon ganz emsig mit Bestellaufnahme und Getränkeverteilung. Das haben wir auf einem anderen Schiff schon anders gesehen. Fängt es jetzt wirklich an zu regnen? Zum Glück haben wir unsere Regencaps mit und sind so gut gerüstet. Das Schiff muss für den Berufsverkehr noch eine extra Umdrehung auf dem Rhein machen. Wir haben uns schon gewundert. Das Schiff hat sich gedreht und war noch sehr weit weg vom Anlegesteg. Aber wir haben Glück und müssen den Rest des Weges nicht schwimmen. OK, hätte bei dem Regen auch keinen Unterschied mehr gemacht. Als wir endlich angelegt haben, konnten wir über einen langen Steg das Land betreten. Um zum Geysir zu gelangen, mussten wir durch 3 große Tore gehen. Der Geysir ist aber wirklich gut abgeschottet, damit auch ja alle bezahlen. Auf dem Geländer sehen wir erst einmal nur einen künstlich angelegten Hügel. Besser haben die Isländer ihren Geysir auch nicht in Szene gesetzt. Und dann passiert … nichts. Wir werden zwar immer nasser, aber dies hat nichts mit dem Geysir zu tun. Aber nach einer kurzen Wartezeit hören wir, wie der Geysir Luft ablässt. Es fängt ziemlich laut an zu zischen und dann schießt eine Fontäne hoch in den Himmel. Die Fontäne wird immer größer und größer. Was für ein Anblick. Aus Island sind wir es ja gewöhnt, dass wir von einem Geysir angespuckt werden, aber sind wir nicht schon nass genug vom Regen. Natürlich nicht. Der Wind beschließt uns noch etwas Geysirwasser ins Gesicht zu pusten. Ihh, das ist ja salzig. Da werden unsere Handys wieder weiß und wir müssen putzen. Aber erst genießen wir in Ruhe die Fontäne. Diese hält sich aber ziemlich lange. Nach ca. 10 min wird die Fontäne etwas weniger, oder auch nicht. Der Geysir kann sich echt nicht entscheiden, ob er fertig ist oder nicht. Weitere 5 min hält er die Fontäne aufrecht, auch wenn sie immer kleiner, zwischenzeitlich auch wieder größer, wird. Bei der Dauer ist es fraglich, ob hier nicht mit Pumpen nachgeholfen wird. Der Geysirbrunnen wurde auf jeden Fall von Menschen gebohrt, nach vielen wissenschaftlichen Untersuchungen und zwar neben dem ursprünglichen Geysirbrunnen. Dies haben uns die Schilder im Nachhinein verraten.



Nach dem Spektakel geht es zurück aufs Schiff und damit zurück nach Andernach. Damit endete die Expedition und wir machen uns auf zum nächsten Stellplatz in Mendig.
Was ist denn hier los? Warum sind soviele Durchfahrt verboten Schilder aufgestellt und eine ganze Menge an Menschen?
Nach einer kurzen Internetreche stellt sich herraus, daß die „Nacht der Vulkane“ gerade war. Zum Glück war dies gestern, aber heute findet noch ein Geocacher-Event statt. Wir hätten dran teilnehmen können.
Wollten wir aber nicht.
Da wir fast direkt vor dem Lava-Dom stehen, besuchen wir auch gleich mal das interaktive Museum und buchen uns eine Tour für 16:45 Uhr in den Lava-Keller. Im Museum erfahren wir viel über Vulkanausbrüche in der Eifel. Beim letzten ist der Laacher See entstanden. Dort brubbelt es ja noch heute im Wasser. Das haben wir selbst schon gesehen.
Da wir das Museum nach einer guten Stunde durch haben, bleibt uns noch ein wenig Zeit für die örtliche Brauerei. Eigentlich wollten wir hier essen gehen, aber ob unsere Kraft nachher noch ausreicht?
Da besuchen wir lieber den Shop und holen uns ein buntes Probier-Sortiment und ein gutes Brot.
Der Lava-Keller ist eine riesige Höhle, die beim Abbau von Bims und Basalt entstanden ist. Wir müssen durch einen Schacht ca. 150 Stufen in die Tiefe gehen. Dann stehen wir in einer riesigen Halle. Die Decke sieht schon sehr zerklüftet aus und es ist erstaunlich, dass die Erde darüber hält. Beeindruckend aber auch ein bisschen eigenartig. Zum Glück ist alles an Ort und Stelle geblieben und es gab viele interessante Erleuchtungen.


So, das war jetzt aber ein ereignisreicher Sonntag. Wir mussten um 7 Uhr aufstehen. Ein Besuch von 2 Museen, einer Brauerei, eine Schifffahrt und einen Geysir, das sollte doch wohl reichen.
Hoffentlich machen die übriggebliebenen Geocacher nicht mehr so lange draußen. Wir sind jedenfalls müde.