Guten Morgen Delphi. Als unser Wecker klingelt sind wir beide schon fast wach. Der Blick aus dem Fenster sagt uns, dass es ein sehr schöner Tag wird.

Den Wecker haben wir etwas früher gestellt, damit wir nicht zur mittäglichen Hitze unterwegs sind. Nach einem leckeren Frühstück wird noch schnell der Bericht von gestern bebildert (das Internet meinte gestern Abend „Nö“) und veröffentlicht. Dann geht es auch schon los.
Immer wenn wir den Schatten verlassen, merken wir, dass die Sonne hier schon ziemlich kräftig ist. Unser erstes Ziel liegt etwas abseits vom Apollontempel. Die Straße ein Stück runter wollen wir erst zur antiken Turnhalle und dann zum Tholos von Delphi. Vorher geht es an der Kastilischen Quelle vorbei. Das Wasser ist erfrischend und lecker, nur der Hinweis für unseren Labcache ist durch Bauarbeiten ordentlich verpackt. Nun gut.

Auf dem Gelände der Turnhalle (Αρχαίο Γυμνάσιο Δελφών/Ancient Gymnasium of Delphi) sehen wir Leute durch die Gegend laufen. Der Eingangsbereich sieht ziemlich verlassen und verfallen aus. Kurz danach stellen wir fest, dass das eigentliche Gelänge verschlossen ist. Bei den Personen handelt es sich um Archäologen, die liebevoll Steine sortieren. Diese Maßnahme soll noch bis 2027 dauern. So lange können wir leider nicht warten.


Also gehen wir weiter zum Tholos von Delphi (Θόλος της Αθηνάς Προναίας/Tholos of Athena Pronaia) Hierbei handelt es sich um einen runden Tempel der, Achtung, Unesco Weltkulturerbe ist 🙂 Auch hier werden wir später vorbeischauen müssen, da auch hier liebevoll Steine sortiert werden. 🙁 2400 Jahre alt aber jetzt wird dran gebaut 🙂 Ob da Loki wieder seinen Schabernack betrieben hat und deswegen vom jeweiligen Sicherheitspersonal verbannt wird?


Na gut, dann gehen wir halt wieder zur archäologischen Stätte von Delphi (Αρχαιολογικός Χώρος Δελφών/Delphi Archaeological Site). Am Museum ergattern wir unsere Eintrittskarten und schon geht es aufs Gelände. Hier sind schon einige Reisegruppen unterwegs, diese sind aber zum Glück immer schneller als wir. So haben wir doch häufig Zeit ein bisschen im Schatten zur warten und dann in Ruhe alles anzuschauen.


So beschreiten wir den Heiligen Weg immer bergauf, vorbei an mehr oder weniger gut sichtbaren antiken Gebäuden.
Das Schatzhaus der Athener (Θησαυρός των Αθηναίων) ist schon ein erstes Highlight, da dieser Kleintempel, der als Aufbewahrungsort von Weihgeschenken diente, sehr gut erhalten ist.




Ein Stück weiter oben landen wir dann beim Apollontempel, in dem auch das Orakel von Delphi tätig war. Wie wir erfahren, ging es auch damals höchst seriös vor. Leute mit viel Geld haben individuelle Antworten bekommen. Das günstige Pauschalangebot beinhaltete nur Ja/Nein-Fragen die in Form von weißen und schwarzen Bohnen ausgelost wurden. Dieses Modell hat bis heute in Form von Astro-TV überlebt 😀


Beim Tempel ist hier aber noch lange nicht Schluss. Gleich oberhalb des Tempels gibt es das Antike Theater von Delphi (Αρχαίο Θέατρο Δελφών) Wie schon die Theater in Athen sehr beeindruckend.

Weiter nach oben geht es aber weiterhin. Am Ende des Aufstiegs finden wir noch das antike Stadion von Delphi (Αρχαίο Στάδιο Δελφών) Wir fragen uns zwar, wie hier noch Sport gemacht werden kann, wir sind schon vom Aufstieg völlig fertig, reden uns dann aber damit raus, das in der Antike noch nicht so viel vor dem Computer gearbeitet wurde 😉

Der Abstieg geht natürlich viel leichter und lässt uns den ein oder anderen tollen Überblick über das gesamte Gelände und das anschließende Tal erhaschen. Ist schon eine schöne Gegend, die sich die Delphier ausgesucht haben.
Nachdem wir den Apollontempel wieder erreicht haben, geht es auf einmal nicht mehr weiter. Der Weg wird uns von Mengen von Reisegruppen, die jetzt bergauf wollen versperrt. Teilweise warten wir ab, teilweise bleiben wir auch im Weg stehen, um uns langsam aber sicher weiter nach unten zu bewegen. Wo kommen die denn jetzt alle her? Als wir dann auch noch unsere Reiseleiterin von vorgestern mit einer Gruppe sehen, wird es uns klar. 9:00 Uhr Abfahrt in Athen, 12:00 Uhr Besichtigung Delphi 🙂 Nicht zu verachten ist das Busballett, das jetzt den Großteil des Parkplatzes und der Straße einnimmt. Das ist ganz großes Kino 😀

Wir nutzen die Chance und genehmigen uns einen Double Greek Coffee, setzen uns in eine ruhige Ecke und genießen das geschäftige Treiben.
Irgendwann haben auch wir genug gesehen und verschwinden aus der Sonne ins Museum. Das Museum ist im Eintritt mit enthalten und angenehm kühl. Auch hier zählt: Reisegruppe kommt von hinten, ruhig in die Ecke stellen, warten bis es vorbei ist, dann weiter die Ausstellung genießen. Das wiederholen wir etliche Male. Die Ausstellung ist sehr sehenswert und im Zusammenhang mit dem Archeologischen Gelände eine tolle Detailerweiterung.





Mittlerweile ist es fast 14:00 Uhr und wir begeben uns leicht geschafft durch die Sonne nach Hause. Auf dem Heimweg ergattern wir noch eine Nobsi (Profis kennen den Namen 🙂 ) für den Kühlschrank und eine Flasche örtlichen Wein für den abendlichen Balkonaufenthalt gibt es auch noch. Auf dem Heimweg kommt es häufiger vor, dass Grits Stimme ein bisschen in die Höhe schnellt. Das liegt sehr häufig an süßen Katzen, die hier überall rumlaufen. Wir einigen uns darauf, das anschauen ok ist, mehr aber nicht. Zur Not habe ich auch Taschenkontrollen angedroht 🙂


Dann fallen wir ein bisschen müde ins Bett und ruhen uns ein bisschen aus.
Gegen 19:00 Uhr machen wir uns dann wieder auf, um der nahe gelegenen Taverne Vakhos einen Besuch abzustatten. Heute gibt es zu den üblichen Beilagen (ihr wisst ja: Tzaziki und Rotwein) zum einen Bifteki und Lamm in Zitronensoße. Mmmmhh. Zum Abschluss gibt es eine Rolle Baklava von der Taverne.




Geschafft und Glücklich verdrücken wir uns auf den Balkon und genießen von dort aus das abendliche Treiben in Delphi.
