Guten Morgen Delphi, heute heißt es leider Abschied nehmen. Gegen 8:30 gehen wir zum Frühstück. Der Ausblick und das Wetter sind schon wieder toll. Kurz vor 9:00 Uhr rollen wieder die ersten Busse vor unserem Fenster entlang. Der Check-out ist schnell erledigt. Jetzt müssen wir nur noch das Auto ausparken. Das geht natürlich so, wie wir reingekommen sind in unsere Ecke. Mit ganz viel Lenken 🙂

Kurze Zeit später steht das Auto wieder auf der Straße und wir machen uns auf den Weg nach Olympia. Das ist unser nächstes Ziel. Zuerst geht es wieder den Berg runter und ans Wasser nach Itea (Ιτέα) Dann geht es immer an der Küste entlang Richtung Patra (Πάτρα) Die Straße ist sehr gut, häufig werden wir überholt, manchmal überholen wir Urlauber 😉

Kurz vor Patra überqueren wir den Golf von Patra über die Charilaos-Trikoupis-Brücke. Diese beeindruckende Brücke ist Mautpflichtig und verbindet das Festland mit dem Peleponnes. Jetzt sind wir also drauf.


In Patra füllen wir dann schnell unser Auto auf. Seltsamerweise wollte das Tankstellenpersonal mir immer Diesel aufquatschen. Dabei fahre ich doch gerade einen Benziner ;). Sowohl die Zapfsäule als auch den Bezahlpreis haben wir dann aber doch ordentlich hinbekommen.
Nachdem wir Patra über viele Nebenstraßen (vielleicht waren es auch enge Wohngebietsstraßen) wird die Straße wieder gut und schlängelt sich über sanfte Berge gen Süden. Mal ist die Straße etwas gerader, mal etwas kurviger. Nach gesamt fast 4 Stunden (ja, eine Ausfahrt habe ich nicht gefunden und das Navi hat schneller eine neue Route berechnet, als ich wenden konnte) erreichen wir Olympia und unser Hotel das Olympic Village. Hier geht der Check-In erstaunlich schnell, da wir weder einen Anmeldezettel noch die örtiche „Kurabgabe“ zahlen müssen. Das war bisher anders. Hier reicht die Vorlage der Reservierung und schon haben wir unseren Schlüssel in der Hand. Das Zimmer ist ein Traum. Es ist fast schade, dass wir hier nur eine Nacht bleiben.

Also kurz frisch machen, Sonnencreme erneuern und schon geht es los. Das Archäologische Gelände liegt ungefähr 750m von unserem Hotel entfernt. Der Weg geht entlang von Bahngleisen, die in einen sehenswerten und hübschen Bahnhof enden.

Gleich dahinter befindet sich erst das Museum und dann die Ausgrabungsstätte. Diese betreten wir nach dem Erwerb der Eintrittskarten auch gleich. Zu unserer Freude scheint zum einen die Sonne nicht ganz so doll (es sind ein paar Wolken am Himmel zu sehen) und zum anderen sieht das Gelände relativ flach aus. Die nächste Überraschung lauert auf den Beschreibungstafeln. Diese sind nämlich nicht nur in Griechisch und Englisch verfasst, sondern auch in Deutsch. Wir schlendern über dieses unglaublich große Gelände und schauen uns mehr oder weniger unordentlich sortierte Steine an :D. Wie in Delphi schon, können wir uns anhand der Beschreibungen sehr gut vorstellen, wie die Gebäude zusammengesetzt aussahen. Über Ancient Gymnasium, Phillipeion, Leonidaion und Zeustempel bewegen wir uns dem antiken Stadion zu. Dieses kann betreten werden und die Startblöcke sind natürlich die Markanten Punkte. Wir haben unseren Spaß.



Ich probiere alle Sportarten aus, die mir spontan so einfallen und Grit macht das einzig richtige. „Hinter jedem Sportler steht eine Frau, die mit den Augen rollt, weil er nur an Sport denkt“ 🙂




Nach dieser Einlage geht es über den Tempel der Hera zurück zum Eingang. Jetzt wollen wir noch das Museum besuchen. Wie schon in Delphi ist es eine tolle Ergänzung zum bisher auf dem Gelände gesehenen.

Kaum haben wir uns umgesehen sind auch schon wieder 4 Stunden um. Wir begeben uns zurück zum Hotel. Die Füße sind platt und wir genauso. Das Hotel hat einen Pool, den wir auch gleich ausprobieren. Vielleicht kommen dadurch die Lebensgeister wieder. Gesagt getan. Das Wasser ist angenehm kühl und so planschen wir ein wenig im kühlen Nass. Über die nahen Berge schieben sich langsam aber sicher ein paar Gewitterwolken. Während der anschließenden Lufttrocknung fallen mir natürlich die Augen zu. Auf die Frage, ob ich schon schlafe, antworte ich fast wahrheitsgemäß: „Natürlich nicht“ 😉
Gegen 19:00 Uhr meldet sich dann das kleine Hüngerchen. Wir wollen uns nochmal aufmachen und in der Stadt (eher im Dorf, so groß ist Olympia nun auch wieder nicht) was zu Essen suchen. Es ist für uns sogar nötig, dass wir den Regenschirm aufspannen. Es landen in Summe ungefähr 20 Tropfen auf dem Boden. Die beiden nahegelegenen Lokalitäten sagen uns nicht zu. So landen wir beim Pheidias Grill House. Im vorderen Bereich sitzt eine Gruppe lauter Jugendlicher, die wir leider auch noch verstehen. Es ist durch die 6 Jungs und 3 Mädchen unglaublich laut. Warum Karlo nicht am Tisch sitzen will, haben wir bis zum Ende nicht verstanden. Wir haben uns neben den üblichen Zubehör heute mal ein Hühnchengyros und ein Pastitsio bestellt. Beides unglaublich lecker. (Aber reichhaltig 😉 )



Nachdem wir alles aufgegessen und ausgetrunken haben, kommt überraschenderweise der Besitzer auf uns zu und stellt uns noch einmal die gleiche Menge Wein auf den Tisch (aufs Haus) Nun ja, dann müssen wir wohl weiter trinken. Der Wein ist sehr lecker und die Katzen, die hier rumlaufen sind extrem süß. Also starte ich beim Verlassen des Grills die erste Taschenkontrolle. Die Katzen müssen leider hier bleiben 😉


Der Himmel ist inzwischen wieder aufgeklart und die Luft ist einfach wunderbar. Da wir unseren Wein extra zum Artikelschreiben besorgt haben, gibt es noch ein Gläschen, während diese Zeilen entstehen.