Heute werden wir ab 6:00 Uhr von einem Hahn geweckt. Das hatten wir noch nicht. Bisher hatten wir nur einen fehlgeleiteten Hotelweckruf und eine Autoalamanlage. Gegen 7:00 Uhr stehen wird dann auch auf und starten unser morgendliches Ritual. Bevor wir zum Frühstück gehen, sind unsere Koffer wieder gepackt. Ok, seit gestern konnten wir gar nicht soviel ausräumen 😉
Der Frühstücksraum des Olympic Village ist riesig und nur von ein paar Leuten besetzt. Unter anderen von unserer Jugendgruppe aus der Taverne. Aber auch heute erfahren wir nicht, was denn nun mit Karlo los ist 😀
Das Frühstück ist griechisch gewohnt sehr lecker. Neben herzhaften Sachen gibt es sehr viele Leckereien, die probiert werden wollen. Diese schaffen es gewöhnlich nicht auf die Fotos, da wir sie erst probieren, dann aber keinen Nachschub für das Foto holen können. Sonst platzen wir 😉
Nach dem Frühstück schnappen wir unsere Koffer. Der Check-Out ist schnell erledigt und los geht die Fahrt.

Unser Tagesziel ist Mikri Mantineia (Μίκρα Μαντινεία) Das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Kalamata (Καλαμάτα) am Messianischen Golf. Auf dem Weg dahin machen wir allerdings noch einige Abstecher. Unseren ersten Halt machen wir am Kloster Filosofou (Μονή Φιλοσόφου) Dieses Kloster hängt am Hang der Lousios Schlucht


Wir schlendern durch die Kirche und den Shop. Beides mit wunderschönen Deckenmalereien versehen.



Hier sehen wir auch, dass von 13:00 bis 17:00 Uhr geschlossen ist. Jetzt ist es gerade 12:00 Uhr. Diese Information bringt uns aber mal dazu, beim nächsten Halt zu schauen, ob das dort auch zutrifft. Ja, auch hier ist von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr Mittagspause/Siesta/Zu. Oh, dann schauen wir mal, wie lange wir benötigen. Route 1 sagt 51 Minuten, Route 2 sagt 20 Minuten. Alles klar. Route 2. In dieser Gegend sind die Straßen sehr kurvenreich und eng. Das kennen wir schon von der Herfahrt. Jetzt kommt allerdings dazu, dass der Asphalt noch da ist, aber in einer sehr fragwürdigen Konsistenz. Auf die Frage was das für eine Straße ist, einigen wir uns darauf, dass es eine offizielle Straße ist und somit kein Offroad. Einige Löcher umfahren wir dann doch lieber im Schneckentempo. Trotz der unerwarteten Streckenqualität sind wir um 12:40 Uhr am Kloster des Heiligen Saint John the Forerunner (Ιερά Μονή Τιμίου Προδρόμου Στεμνίτσα) Naja, am Parkplatz. Was wir noch nicht wissen, aber sobald erleben, ist, dass es noch fast 15 Minuten bergab sind. Die 2 Minuten, die wir jetzt vor 13:00 Uhr im Klosterhof stehen, wollen wir (bzw. ich) dann doch nicht mehr in die Hallen. Zumal wir (obwohl gut vorbereitet) für dieses Kloster noch zu frivol angezogen sind. Grits knielanges Kleid mit Ärmeln ist noch zu kurz, mein kurzes Hemd und die Hosen aber auch. Dazu kommt, dass wir drinnen auch nicht fotografieren dürfen. Das ist uns dann doch zu viel klösterlicher Frieden. Also lassen wir die Innenbesichtigung und schauen uns das Kloster von außen an. Es ist schon beeindruckend, wie die Gebäude in die Felswand gebaut sind.



Wir machen uns nach dem Rundgang wieder auf den Rückweg. Sind wir wirklich so viel runtergelaufen? Uff.

Auf dem Parkplatz sehen wir, dass unser Auto doch etwas doll zugestaubt ist. Wir hoffen einfach auf den angesagten Regen.
Dann geht es weiter nach Mikri. Die Straßen sind immer noch schmal und kurvenreich werden aber kontinuierlich breiter. Nach einiger Zeit wird der Blick auf ein Tal frei, das irgendwie seltsam aussieht. In der Mitte prangt ein riesiges Kraftwerk und der Rest des Tals sieht irgendwie kaputt aus. Wir sind im Tal von Megalopoli (Μεγαλόπολη). Das Kraftwerk ist eins von zwei Braunkolekraftwerken und die kaputte Landschaft ist ein riesiger Tagebau. Megalopoli entpuppt sich als durchaus langweilige Stadt. Alle Straßen stehen senkrecht zueinander, ein Zentrum ist nicht wirklich auszumachen. Mein erster Gedanke ist: Die Stadt wurde doch für den Tagebau gebaut. Erst der Blick auf Wikipedia lässt uns erfahren, dass die Geschichte von Megalopoli doch schon 370 v. Chr. beginnt. Upsi. Am Ortsausgang fahren wir dann doch noch an vielen alten künstlichen Steinen vorbei. Das muss der Antike Teil sein.
Für uns geht es immer weiter bergab Richtung Küste. Bei unserer Fahrt stellen wir fest, dass griechische Musik auf die Dauer doch ganz schön einlullend ist. Grit fallen kurzzeitig immer wieder die Augen zu und ich fahre so vor mich hin 😉
Gegen 16:40 Uhr erreichen wir unser Ziel. Es entpuppt sich als ganzen Ferienressort. Der Check-In ist auch hier schnell erledigt. Wir warten nur noch kurz auf den Kofferträger, weil unser Bungalow etwas abseits stehen soll. Ok, das abseits ist ein bisschen Bergauf (ja, hier ist wieder Hanglage).



Nachdem das alles erledigt ist, setzen wir uns auf den Balkon, bis die Augen schwer werden. Also doch ein Nickerchen 😉
Ups, da ist es doch schon 19:00 Uhr und es wird Zeit, sich was zu Essen zu suchen. Wir beschließen den kurzen Weg Ortseinwärts. Wie es bei Ressorts häufig gedacht ist: Niemand geht hier zu Fuß weg. Das sagen uns die Fußwege eindeutig. Sie sind zugewachsen bis nicht vorhanden ;). Am Strand finden wir dann eine Taverne.

Heute gibt es Soutzoukaki und Mousakka. Beides wieder lecker, nur irgendwie werden die Portionen immer größer.



Inzwischen ist es dunkel geworden und wir machen uns auf den Rückweg. Dort, wo der Gehweg ganz fehlt, helfen die Handylampen als Positionsanzeiger aus. Mit einem Glas Wein lassen wir auf dem Balkon den Tag ausklingen, was schneller geht als vermutet. Wir schieben das einfach mal auf die einsetzende Entspannung.