Asklepios – Wunderheilung der Antike

Guten Morgen Tolo. Als wir kurz vor 8:00 Uhr wach werden, hören wir es draußen rauschen. Es regnet. Ok, dann wollen wir erstmal starten und schauen dann, wie es weiter geht. Noch während wir mal wieder ein sehr leckeres Frühstück essen, hört der Regen auf.

Ok, dann können wir ja los. Unsere Tour endet abrupt an … der Schranke des Parkplatzes.

Wir betätigen den ersten Klingelknopf (der ganze Pfosten ist sehr locker). Wir betätigen den Klingelknopf von der Einfahrt (der ging gestern super) Ich gehe zurück zur Rezeption. „Ja, ich versuche die Schranke zu öffnen, aber es geht nicht. Bitte haben sie ein bisschen Geduld, ich versuche den Elektriker zu erreichen“. Na gut, wir haben ja keine Eile. Dann kommt die Dame von der Rezeption und telefoniert (wahrscheinlich mit dem Elektriker), verschwindet wieder und kommt mit einem Schlüssel wieder. „Das ist noch nie passiert“. Nur der Schlüssel passt nicht. Als nächstes kommt sie mit Unterstützung zurück. Diese Unterstützung kommt kurze Zeit später mit einem Werkzeugkoffer. Die Schranke wird kurzerhand zerlegt 😀

Wir machen uns auf den Weg nach Epidauros (Επίδαυρος) Dort befindet sich der Asklepiostempel (Ναός Ασκληπιού Επιδαύρου) Vorher machen wir aber noch einen kleinen Abstecher zu einer der ältesten Brücken von ganz Griechenland. Den Brücken von Arkadiko (Μυκηναϊκή Γέφυρα του Αρκαδικού (της Καζάρμας)) Wie es der Zufall so will, gibt an an dieser 3000 Jahre alten Brück einen Cache. (Die sind in Griechenland doch seltener als erwartet). Dieser ist schnell gefunden und die Brücke ist begutachtet.

Weiter geht es zum Asklepios Tempel. Am Gelände angekommen, sehen wir riesige Parkplätze, von denen nur ein Bruchteil belegt ist. Wir haben also freie Parkplatzwahl. Die Straße ist noch etwas nass und sehr rutschig (wie wir feststellen, als unsere Sandalen den Asphalt berühren) aber von oben kommt kein neues Wasser. Wir nehmen sicherheitshalber die Regenschirme mit. Die Tickets sind schnell gelöst. Heute haben wir mal den Automaten ausprobiert. Dieser führt sehr einfach zu den richtigen Tickets (ohne 32 Untermenüfragen wie bei anderen Automaten) Ticket auswählen, Anzahl eingeben, Karte vorhalten, Fertig.

Schon geht es auf das Gelände. Das Gelände ist gut aufgeräumt. Gleich im Eingangsbereich befindet sich das Museum, das wollen wir uns später anschauen. Links die Ausgrabungen, rechts das Theater. Wir fangen mit der Ausgrabung an. Im ersten Augenblick denken wir ein bisschen an Sparta.

Dann allerdings werden wir uns der Größe des Geländes wahr. Ok, es ist einfach riesig. Wir schlendern von Erklärungs- zu Erklärungstafel.

Am Tolos wird noch gebaut (aber nur 30% sagt die EU 😉 ) Der Tempel des Asklepios ist gut erklärt. Die Methoden des Asklepios doch eher fragwürdig. Naja, wer einen Schlangenbiss überlebt, wird sehr wahrscheinlich gesund weiterleben. Kunstfehlerprozesse waren wohl noch nicht erfunden 😉

In Summe zählen wir 3 große Badehäuser. Waschen und reinigen scheint wohl das eigentliche Wundermittel zu sein. 😉

Auf dem Ausgrabungsgelände fällt uns mal wieder eine deutschsprachige Gruppe auf. Nach näherer Betrachtung ändern wir unsere Meinung von Schülergruppe auf Studiengruppe. Zum einen haben sie echt dicke „Handouts“ in der Hand, zum anderen handeln die gehaltenen Vorträge eher von neuen Studien und drittens scheinen alle mehr oder weniger interessiert zu sein 😀 Wir tippen also auf Archäologie oder Griechische Geschichte als Studienfach (die Anzahl der Indiana Jones Hüte war doch ein beachtliches Merkmal dieser Gruppe).

Nach dem Ausgrabungsgelände begeben wir uns zum Theater. Dieses ist mal wieder beeindruckend groß und kann sogar erklommen werden. Also auf gehts.

Ganz oben setzen wir uns dann auch auf die gut sichtbaren Bänke und lauschen dem Treiben auf der Bühne. Es ist alles, trotz der Entfernung, ziemlich gut zu verstehen. Dann stellt sich ein junger Mann in die Mitte und fängt mit einer sehr tiefen Stimme an zu singen. Wir können es sehr gut verstehen. Der Gesang bringt ihm Applaus von allen Seiten des Theaters ein. Von uns natürlich auch.

Zum Abschluss besuchen wir noch das Museum auf dem Gelände. Hier sind wieder viele Statuen und rekonstruierte Tempel-Giebel ausgestellt. Sehr sehenswert. Als wir das Gelände verlassen, stellen wir fest, dass doch schon wieder 2,5 Stunden vergangen sind.

Wir beschließen noch ein bisschen durch die Gegend zu fahren. Erst verpasse ich eine Abfahrt (ja, ich war ohne Navi unterwegs 😉 ) dann fahren wir in den nächsten Ort, um eine Tankstelle aufzusuchen. Tanken ist noch nicht (es gibt hier erstaunlich viele geschlossene Tankstellen) dafür parken wir das Auto an einem sehr netten Hafen in einem Ort irgendwo am Saronischen Golf. Einmal kurz nachschauen: Es war Palea Epidavros (Αρχαία Επίδαυρος). Hier suchen wir uns ein nettes Kaffee und genehmigen uns einen solchen in griechischer Art. Da suchen wir uns in Ruhe eine Rundreiseroute für die Rückfahrt nach Tolo aus.

Danach fahren wir weiter. Tankstellen gibt es immer noch nicht, dafür steile Ortstraßen, die neben mir ein scharfes Ein- und Ausatmen erzeugen. Ok, wir werden ganz gut in die Sitze gedrückt 😉

Wieder auf der Hauptstraße angekommen meldet sich dann die Reserve der Tankkontrolle. Ok, dann erstmal die nächstgelegene Tankstelle. Die Frage an Google sagt 13 Kilometer bzw. 5 Orte weiter. Wären wir der Route gleich gefolgt, wären wir an dieser natürlich nicht vorbeigekommen. In jedem Ort, durch den wir kommen, sehen wir ein bis zwei Tankstellen, die alle aufgegeben sind. Das Tankstellennetz war mal sehr viel dichter.

Nachdem der Tank wieder aufgefüllt ist, geht es zurück zu unserer Route. Die erste Einfahrt verpasse ich irgendwie, die zweite finde ich. Hinter dem Ort wird unsere Straße sehr schnell zu einem Feldweg :-O Da es noch 16 km sind, ist uns das doch ein bisschen zu doll Offroad und wir kehren um. Dann fahren wir halt weiter an der Küste, dafür auf breiterer Straße, entlang. Kurz nachdem wir starten, kommt hinter uns ein Polizeiauto hinterher. Wir sind hin und hergerissen. Die Straßenschilder sagen 50 und dann 40 km/h, die Polizei möchte sehr viel schneller, überholt aber auch nicht. Wir ziehen den Touristenjoker und steuern den Straßenparkplatz an. Das Motorengeräusch des Polizeiautos verrät uns, dass die 40 km/h wohl doch eher für jedes Rad gelten. (Wir hatten kurz vorher einen Artikel bei Auto, Motor und Sport gelesen, in dem stand, dass in Griechenland die Strafen erhöht wurden, und der Führerschein ganz schnell weg ist. Jetzt fragen wir uns natürlich, von welchem Griechenland hier geschrieben wurde. Dieses in dem wir sind offensichtlich nicht)

Als wir dann wiederholt an der Tankstelle vorbeifahren, an der wir vor ca. 20 Minuten unser Auto wieder vollgemacht haben, winkt der Tankwart schon. Er hat uns wiedererkannt 😀

Die Entscheidung weiter an der „Küste“ lang zufahren, wurde nicht bestraft. Die Straßen sind schön (mal gerade, häufig sehr kurvig) und die Landschaft lohnt jeden einzelnen Kilometer. Es geht durch mehr oder weniger bewohnte Gebiete.

Gegen 18:30 Uhr kommen wir wieder am Hotel an. Nach einer kurzen Pause zum Frischmachen geht es auch schon wieder los. Wir wollen uns mal wieder eine Taverne am Wasser suchen. Viele machen Werbung und wollen uns direkt vom Strand wegzerren, können uns aber nicht begeistern. Komisch, jetzt sitzen wir schon wieder bei Romvi, sogar am gleichen Platz 🙂 

Heute gibt es Moussaka und Gulash. Sehr, sehr lecker. Während sich im Hintergrund das Romvi wieder bis zum letzen Platz füllt, gönnen wir uns noch einen Ouzo. Auf dem Rückweg stellen wir fest, dass die anderen Tavernen längst dunkel sind. Wieder alles richtig gemacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert