Heute reißt mich der Weckdienst aus dem Tiefschlaf. Ist aber nicht weiter schlimm. Also geht es wieder zum Frühstück und um 8:30 Uhr brechen wir auf, die Stadt Petra zu erobern. Vorher gibt es natürlich noch eine Lektion in Kopftuch binden. 😀

Gleich hinter dem Eingang wählen wir nicht den Zugang über den Siq, sondern biegen ab, um der Al-Madras Route ins Gebirge zu folgen. Es folgt eine Wanderung durch das Sandsteingebirge. Die Steine an sich sind wunderbar rutschfest (außer es kommt Sand dazwischen) und so geht es parallel zum Siq oberhalb der Berge entlang. Überall sind die Spuren der Stadt zu sehen. Egal ob Innschriften, Regenwassersammler, Wasserleitungen.


Als nächstes Highlight (dass tut jedem Ausblick hier unrecht. Da ist jeder ein Highlight ist) erklimmen wir den Opferplatz. Hier oben ist der Wind, der heute weht schon sehr kräftig, aber mein Kopftuch hält und schirmt sehr schön die Windgeräusche von den Ohren ab. Belohnt wird dieser Aufstieg mit einem grandiosen Blick über die Stadt und die angrenzenden Berge. Wir erhalten die grobe Orientierung zum Kloster und der Wallfahrtkirche des Aaron auf dem Berg Hor. Aaron ist der ältere Bruder von Moses.



Es ist trotzdem schwer vorzustellen, dass hier 32.000 Menschen gelebt haben und das zu der Zeit. Als wir den Opferstein verlassen laufen wir durch Zufall an einer Geocache-Dose vorbei. Da kann ich nicht widerstehen, zumal mir das Versteck sofort ins Auge fällt.
Danach beginnt der Abstieg ins Tal. Vorbei am Garten-Grab und am Grab des römischen Soldaten (es war zur Erbauung natürlich kein Römischer Soldat involviert, die Reiseführer stimmen hier einfach nicht) machen wir unsere Mittagspause. Es gibt Lunchpakete und danach einen Tee.




Anschließen steigen wir ins Tal hinab und betreten die Byzantinische Kirche. Hier gibt es wieder zahlreiche Mosaiken zu bewundern.


Gegen 14:00 Uhr endet genau an dieser Stelle unser Programm für heute und wir haben Zeit zur eigenen Verfügung. 2 Mitreisende und ich beschließen, den Aufstieg zum Ad Deir (Kloster) zu wagen. So geht es Stufe für Stufe durch den mit Souvenierläden gesäumten Weg hinauf. Oben erwartet uns die mit 47×48,3m gigantische Fassade des Klosters.




Nach einer kurzen Verweilzeit (und natürlich darf der Virtual Cache nicht fehlen) beginnen wir mit dem Abstieg. Wieder im Tal angekommen sagt mir die Zeit, dass ich noch etwas davon habe. Also trennen wir uns und ich beginne den Weg zur ältesten Cache Jordaniens. Als ich vor dem Berg stehe, von dem ich befürchtet habe, dass ich auf ihn herauf möchte, muss ich erstmal genau schauen, bis ich die Stufen erkenne. Anders als die anderen Wege hier, wird dieser Pfad nicht so oft begangen. Wie ein wenig ausgetretener Waldweg zeigt sich aber auch hier der nächste Abschnitt wenn man auf ihn drauf steht. So arbeite ich mich Stufe für Stufe nach oben.



Ein bisschen erschrocken habe ich mich aber schon, als ich oben ankomme und dort einen Einheimischen treffe, der hier oben sitzt und die Aussicht genießt. Zum Glück bin ich Tourist und kann das gleiche von mir behaupten 😀 Nach einer Suche kann ich ihn endlich entdecken, den am 11. November 2001 versteckten Cache. Da die Zeit doch schon etwas fortgeschritten ist, beschließe auch ich, mich auf den Rückweg durch den Siq zu machen.


Pünktlich zum Sonnenuntergang habe ich das Gelände wieder verlassen.

Die Auswertung dieser Aktivität zeigt dann beachtliche 20km Wegstrecke und je über 800m An- und Abstieg.

Den Abend beenden wir mit der Geschichte über die Herkunft der Redewendung „Über den Jordan gehen“ und der Aussicht auf die nachten 2 Tage in der Wüste.
Da ich in der Wüste kein Internet habe, werden die nächsten 2 Tage wohl keine Berichte bekommen. Also nicht traurig sein 🙂