Mein Wecker klingelt mich heute morgen um 6:30 aus dem Tiefschlaf. Die Temperaturen in meinem Zelt waren sehr angenehm und so habe ich sehr gut geschlafen. Der Blick aus der Tür zeigt, das der Berg, hinter dem gestern Abend die Sonne untergegangen ist, heute morgen von der Sonne angeschienen wird. Schon sieht der Berg wieder völlig anders aus. Ich würde behaupten es funktioniert, sich einen Berg auszusuchen und ihn den ganzen Tag mit dem Sonneneinfall zu beobachten. Es wird nicht langweilig werden.

So viel Zeit habe ich nicht, so dass es bei einer kleinen Meditation mit Bergblick bleibt, bevor ich um Frühstück aufbreche. Es ist natürlich vollständig und brauch sich vor keinem Hotel-Frühstück verstecken. Eher anders herum, denn das Fladenbrot ist hier noch warm.

Um 8:00 Uhr heißt es dann für uns auf die Jeeps wir fahren zum Ort Wadi Rum. Dort warten unsere Fahrräder schon sehnsüchtig auf uns.

Als erstes geht es die Strecke auf der wir gestern gekommen sind zurück zum Besucherzentrum. Gleich dahinter biegen wir auf eine Seitenstraße ab und umkreisen so ein bisschen mehr das Bergmassiv Sieben Säulen der Weisheit. Die Fahrräder rollen die ersten 13 km sehr leicht vor sich hin, was in mir den leisen Verdacht an die Rückfahrt aufkommen lässt, denn heute ist es ein Rundkurs. Unsere Seitenstraße mündet wieder auf die Haupstraße. Dieser folgen wir durch den Ort Ad Disah. Kurz hinter dem Ort biegen wir scharf rechts ab uns haben das erste Mal auf dieser Tour keinen Asphalt mehr unter uns, sondern Wüstenboden. Dieser sieht aus wie ein ausgetrockneter See ist für unsere Fahrräder aber spiegelblank. Wir folgen dem Verlauf einer Kamelrennbahn. In Amman hatte ich kurz den Fernseher angemacht und bin dort bei einer Kamelrennen-Übertragung hängengeblieben. So ein rennendes Kamel sieht schon witzig aus kommt aber ganz schön auf Geschwindigkeit. Uns bremst aktuell nur der leichte Gegenwind. Ich würde ja sagen, dass es windstill ist (maximal ein laues Lüftchen, aber kein Wind) 😀





Nach einer kleinen Stärkungspause drehen wir bei und ich gebe zu, es ist ein leichter Wind. Dieser kommt jetzt von hinten. Das heißt, es ist bei zügig rollenden Fahrrad windstill, kein Hindernis weit und breit und eine wie polierte Oberfläche. Ist das ein Spaß.



Warum in der Kolonne fahren wenn man auch kreuz und quer sich über die Weite dieser Fläche treiben lassen kann. Als wir wieder in Ad Disah ankommen gibt es am örtlichen Kiosk eine Kaffee/Tee- Pause, an dem ich mir einen arabischen Kaffee genehmige. Da wir mit 11 Personen eine große Gruppe sind kapern unsere Fahrradtruppe kurzfristig den Kiosk und hilft bei der Zubereitung.


Bis zum Besucherzentrum des Wadi Rum geht der befürchtete Anstieg noch sehr leicht von den Pedalen.


Am Besucherzentrum machen wir eine kurze Pause. Wie es der Zufall will, treffen wir das Pärchen wieder, dass wir schon in Dana und Petra getroffen haben. Dieser Halt macht es mir aber deutlich, dass Fahrradfahren in Jordanien eine Ausnahme ist. An allen Fronten werden wir angesprochen, ob und wie wir mit dem Fahrrad unterwegs sind. Kurzfristig habe ich das Gefühl, dass unsere Fahrradtruppe neben dem Wadi Rum die größere Attraktion ist. Und das liegt auch aber nicht nur an Max. Die restlichen Kilometer machen dann genau das, was der Start versprochen hat. Sie gehen bergauf. Im ganzen ist es zwar die flachste Etappe der ganzen Reise, was die Anstrengung aber wenig interessiert. Nachdem wir unsere Fahrräder wieder abgegeben haben, geht es mit den Jeeps wieder zu unserem Camp.

Dort warten schon ein sehr leckeres Mittag auf uns. Danach ist Freizeit. Ich nutze die Zeit für eine Siesta. Mein Zelt hat die Innentemperatur eines Hochofens, das lässt sich aber relativ zügig durch die Öffnung der Fenster regeln. Der Rest bis 16:00 Uhr ist Geschichte, denn kaum liege ich im Bett schlafe ich auch schon.
Nach dieser Ruhepause geht es für uns nochmal auf die Jeeps. Wir haben uns einen zusätzlichen Ausflug durch das Wadi Rum gebucht. Ein besonderes Highlight ist der Bogen. Daran zu erkennen, dass unendlich viele Jeeps noch mehr Touristen hierher fahren :D. Wir natürlich auch. Anschließend fahren wir zuerst zu einer schönen Aussicht.




Danach geht es zu unserem eigentlichen Ziel. Ein Ort, an dem man den Sonnenuntergang besonders schön beobachten kann. Als wir an diesem angekommen sind, sucht sich jeder in den Bergen ein Fleckchen, das ihm oder ihr besonders gut gefällt. So passiert es, das Max und ich auf unseren Felsen den Sonnenuntergang genießen.



