Heute startet unser Tag früher, da wir uns schon um 9 Uhr an den Villen zur Abfahrt treffen wollen. Was nicht heißt, dass wir am Frühstück sparen (ja, Waffeln zum Frühstück sind schon cool)
Pünktlich um 9 Uhr sind wir am Bus und starten unsere Reise. Der erste Etappenpunkt ist Savonlinna.

Dort werden wir an einem Wochenmarkt entlassen. Der Blick auf die Cachekarte verrät uns einen Multi-Cache, den wir auch sofort lösen können, check. Danach schlendern wir einmal über den Markt. Der Gedanke an Souveniers wird langsam immer lauter 🙂 Hier ist aber noch nicht wirklich was schönes zu finden. Also machen wir uns auf, um unsere Runde etwas größer zu gestalten. Wir überqueren die Brücke und machen einen Fotostop beim Werbeaufstellen für Savonlinna.

Nach 30 Minuten sammeln wir uns wieder uns starten den Spaziergang am Hafen entlang zur Olavinlinna.


Linna heißt einfach Stadt und die Burg heißt übersetzt Olafs Burg(Stadt). Olavinlinna ist eine 3 türmige Verteidigungsburg, die schon 1475 vom dänischen Ritter Erik Axelsson Tott an der Grenze zwischen Schweden und Novgorod auf einem Felsen errichtet wurde. Wir betreten die Burg über eine sehr schöne Brücken. Zwei Sachen sind hier interressant. Zum ersten verdanken wir ihren guten Ausbau der Königin Sylvia, die mit dem Schuh in der alten Brücken hängen geblieben ist :). Das zweite ist die hier gut sichtbare Strömung. Diese sorgt dafür, das auch im Winter beim > -20°C das Wasser nicht zufriert.

Das ist für die strategische Position wichtig, weil so ein Angriff über Eis ausfällt. Wir haben in der Burg eine sehr schöne Führung in der wir über viele alte Stufen hoch und runtersteigen.


Im inneren der Burg wird gerade wieder das Zelt für die Opernfestspiele vorbereitet. Hier wird der Sommer gut genutzt. 2 Monate Zeltaufbau, 2 Monate üben und spielen, 2 Monate Zeltabbau, dann ist schon wieder Winter.

Zum Ende der Führung erfahren wir sogar noch, was es mit dem Widder, der sowohl vor der Burg, als auch in der Burg zu finden ist, auf sich hat.

Normalerweise lebten die Widder nur bis zum Tag des Heiligen Olaf. Dann wurden sie verspeißt. Anders erging es diesem Widder. Es war eine dunkle Nacht mit viel Gewitter. Die Feide dachten sich: Mensch, lass uns doch mal die Burg angreifen, vielleicht hilft uns ja das Wetter. Dabei haben sie den Widder erschreckt, der durch die Burg bis auf das Dach gelaufen ist. Was dann passiert, könnt ihr euch denken: Etwas, in etwa so groß wie ein Mensch, mit Hufen und Hörnern tobt bei Gewitter über die Zinnen. Aus der ferne war es naheliegend, dass die Motivation eines Angriffs bei Anwesenheit des Teufels doch nicht so motivierend ist 🙂 Das Ergebnis: der Widder wurde nicht verspeißt, sondern gefeiert.
Nachdem wir die Burg wieder verlassen haben, fährt unser Bus mit uns nach Kerimäki. Hier steht die weltweit größte Holzkirche.


Vom Anblick sind wir beide etwas erstaunt, bis uns auffällt, das eine Holzkirche und eine (von uns gedachte) Stabkirche doch nicht das Gleiche sind. Mit dem Hintergrund ist es ein imposantes Gebäude, vorallem wenn man bedenkt, das die 3000 Einwohner locker auf die 5000 Plätze passen. Über dieses Missverhältnis gibt es wieder verschiedene Sagen, die vom Einheiten-Fehler (Fuß vs. Meter) bis zu einen größenwahnsinnigen Pfarrer reichen. Am Ende sind sich alle einig, dass der Himmel in der Kirche wohnt, weil sie nur im Sommer von den Menschen genutzt werden kann (heizen aussichtslos) und schon eine schmucke Immobilie darstellt.


Nachdem genügend Fotos geschossen sind, fährt unser Bus weiter zum finnischen Waldmuseum Lusto. Auch dort erhalten wir eine Führung, die nach 3 Sätzen zu einem lustigen Wörterraten ausartet. Vielleicht wäre die Führung in finnisch doch aufschlussreicher geworden :D.

Während der Führung wird es im gesamten Museum dunkel und die Notbeleuchtung geht an. Ja, draußen ist Gewitter und dann wird hier auch mal der Strom vorsichtshalber abgeschaltet. Die Information müssen wir unserer Museumsführerin aber schon aus der Nase ziehen, weil diese sich davon überhaupt (so wie alle anderen Museumsbesucher auch) nicht beeindrucken lässt. Nach der Führung haben wir dann noch genügend Zeit, das Museum in unserem eigenen Tempo zu durchforsten und so entdecken wir schon noch das ein oder andere Interressante.

Durch das Gewitter und den damit einhergehenden Temperatursturz um 10°C (24°C vs. 14°C) und den Regen, fällt unser letzter Punkt (eine Wanderung auf dem Punkaharju) aus. Der Punkaharju ist ein ca. 7km langer und 24m hoher Bergrücken, der aus den Seen herausragt. Da über diesen schmalen Steg auch eine Straße führt, ist unser Busfahrer so nett und bietet und ein schützendes Dach und bequeme Sitze, während wir über den den Bergrücken fahren 🙂


Auf der Rückfahrt halten wir noch bei einem Supermarkt. Blöd nur, dass uns beiden nichts einfällt, was wir noch brauchen könnten. Wir rechnen eher schon durch, wieviel wir wovon essen müssen, damit bis zum Abflug nicht so viel übrig ist. Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder zurück in unserem Ressort.
Das Abendessen verläuft wieder sehr angenehm. Diesmal gibt es als Starter eine Champinonsuppe, als Hauptgericht Hähnchen in einer sehr angenehm pikanten Soße und zum Dessert eine große Portion Erdbeereis.



Nachdem unsere fußballbegeisterten Mitreisenden sich für das erste Halbfinalspiel (oder so ähnlich 😉 ) verabschiedet haben, lassen wir den Abend mit netten Gesprächen ausklingen.