Pra-Loup 1600 – Villeneuve


Wir wachen, umringt von schneebedeckten Bergen, auf. Die Sonne ist wohl schon etwas länger wach, es ist jedenfalls schon kuschlig warm. Selbst auf 1600 Meter. 
Wo wollen wir denn heute lang? Wir sind in den Bergen, also lasst uns doch mal den nächsten offenen Pass nehmen und nachsehen, was es im dahinter liegenden Tal so alles gibt. Klingt doch ganz gut, also geht es los. Unsere Passhöhe liegt auf 2250 Meter und nennt sich Col d’Allos. Die Auffahrt hat es wieder in sich, aber für eine Autobreite reicht es immer und Gegenverkehr wird überbewertet. Irgendwie werden wir uns immer einig.
  
 
Oben angekommen, treffen wir auf erstaunlich viele Radfahrer. Sind die wirklich alle hier hochgeradelt? Nö. Einige lassen sich mit dem Auto hochbringen und fahren von hier aus ins Tal. Da wir auch Fahrräder mithaben, wurden wir im relativen Englisch darauf angesprochen. Der genauere Blick auf unsere Räder hat die Frage dann wohl von selbst beantwortet ;). Wir lächeln und fahren wieder mit unserem großen Auto weiter. Mitten im Tal liegt natürlich ein Ort, der hauptsächlich aus Hotels besteht. Wintersport ist hier eindeutig die Haupteinnahmequelle. Jetzt wirkt auch dieser Ort sehr verlassen und es wir überall gebaut. Wir machen immer mal wieder einen Zwischenstopp, um uns unserem Hobby ein wenig zu widmen. So haben wir einen kleinen Plausch mit der Schäferin, einen schönen Wasserfall bewundert und überlegt, ob wir bei den schwülwarmen Temperaturen nicht doch lieber in den See springen. Und dann kam das Highlight des Tages. Der Canyon des Verdon. 🙂 🙂 🙂 🙂  
         

Wir sind schon eine ganze Weile immer am Fluß entlanggefahren und haben einige Raftigboote in Aktion beobachtet. Das Wasser sieht auf jeden Fall sehr frisch aus. Die Straße kurbelt sich mal wieder immer höher und wir müssen einigen Felsvorsprüngen ausweichen, sind halt kein PKW. Was wird das hier? Plötzlich stehen an der Straße viele Autos und es werden immer mehr. Attraktion voraus? Da, ein Parkplatz für uns. Das ist ja fast ein Geschenk. 
Wir steigen aus und die Sonne brennt. Wir sehen auf eine helle felsige Fläche auf der sich einige Sträucher halten. In der Mitte der Fläche ein Denkmal. 
Nagut. Die Berge rundherum sind schon imposant. Da vorne sieht es nach einer Schlucht aus. Mal sehen, ob wir da weiter rankommen. Oh, sogar ein Aussichtspunkt. Schau mal einer an, da unten ist der Fluss. Er hat sich ziemlich kräftig in den Berg geschnitten. Das ist noch beeindruckender als die umliegenden Berge. Die Raftigboote von vorhin sind jetzt nur noch ganz klein auf dem Wasser zu sehen. Ein leicht frischer Wind ist zu spüren und so haben wir sehr viel Ausdauer, den Booten bei ihren Manövern zuzuschauen.
   
Wir fahren noch eine ganze Weile oberhalb des Flussbettes die in den Felsen gehauene Straße entlang, bis der Vernon in einen breiten See fließt. 
Die Landschaft verändert sich wieder. Es gibt wieder Ortschaften, Olivenbäume und es dauert nicht lange und wir sehen die ersten Lavendelfelder. Der Lavendel blüht leider noch nicht. Bei Valensol geht es dann so richtig, soweit das Auge reicht,  mit Lavendelfeldern los. Vielleicht ist es doch besser, dass er noch nicht blüht. 
Wir fahren noch ein Stückchen bis Villeneuve. Hier sehen wir unseren Übernachtungsplatz flöten gehen. Das ganze Dorf ist auf den Beinen und feiert. Wir müssen schon etwas hilflos ausgesehen haben, als uns ein netter Franzose etwas fragt (keine Ahnung was) Nach ein paar Oui deutet er uns, dass wir ihm folgen sollen. Er bring uns zu einem wunderbar versteckten (und erstaunlicherweise nicht zugeparkten) Wohnmobilstellplatz zwischen Kiefern. 

One Reply to “Pra-Loup 1600 – Villeneuve”

  1. Viele Grüße aus der Mecklenburgischen Schweiz.
    Falls ihr nach Aix-en-Provence kommt – sehr schöne Universitätsstadt mit historischer Altstadt und der sehr schönen Kathedrale Saint-Sauveur u.v.m.
    In Marseille kann man mit dem Touristenbus bis zur Notre-Dame de la Garde hochfahren (und überall aussteigen). Der hält auch an vielen Museen und am Hafen mit Überfahrt zur Festung Château d’If (Achtung, rechtzeitig früh Tickets für die Schiffe organisieren, sonst geht es erst spät los).
    Und Hinweis zum Parken. Am (Industrie-)Hafen sind viele Stellflächen und Parkhäuser. Der Norden der Stadt ist stark von Kriminalität geprägt. Aber der Nahverkehr ist sehr gut ausgebaut und wird vom Militär überwacht.

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