Egal was, es wurde in Athen erfunden

Wir haben uns doch für die 2 Stunden Schlaf entschieden. Überhaupt nicht ausgeschlafen bewegen wir uns zum Frühstück. Das kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Der Kaffee ist gut und die Leckereien sind fantastisch. Käsecroissant mit Feigenmarmelade, Schokocroissants und viele andere Leckereien stehen neben den üblichen herzhaften Sachen zur Verfügung. Gegen 7:30 Uhr ist das Frühstück für uns aber auch schon wieder vorbei, weil wir um 8:30 Uhr eine Verabredung zu einer  „Highlights und Mythologie Tour“ am Hadrianstor haben. Bis dorthin haben wir ca. 15 Minuten Fußweg. Zum Glück geht dieser die meiste Zeit bergab.

Wir finden uns in unserer Gruppe ein. Sie besteht aus 6 Amerikanern, 3 Engländern und uns 🙂 Maria, unser Tourguides erzählt uns viel über die Mythologie. Unsere Tour startet am Zeustempel und windet sich durch die Altstadt der Akropolis entgegen. Die Temperaturen sind noch halbwegs angenehm. Trotzdem verlegen wir die Erklärungen doch unter Bäume in den Schatten. Zusammen konnten wir den Ausführungen sehr gut folgen. (Also jeder hat einen Teil verstanden und zusammen hat es sogar Sinn ergeben. So ist das bei völliger Übermüdung 😉 ) So steigen wie Stück für Stück den Hügel hinauf. Vorbei an imposanten Amphitheatern, Antiken Krankenhäusern. Immer gespickt mit der Mythologie. Frei nach dem Motto: Nimm irgendein Wort, und es ist griechischen Ursprungs! Ein weiteres Fazit: Die Römer haben den Griechen alles nachgemacht. Denn sie haben haben die gleichen Götter wie die Griechen, nennen sie nur anders.

Oben angekommen weht auf dem wenig Schattenspendenden Gelände ein angenehmer bis stürmischer Wind. Die Tempel (Parthenon und Nike-Tempel) sind schon beeindruckend. Auch die Bauzeit von 20 Jahren lässt so manches Bauvorhaben dieser Zeit (wie lange wurde an der Elbphilharmonie und dem BER gebaut?) ziemlich blass erscheinen. 

Nur ein Foto mit Loki vor dem Parthenon wurde uns von dem örtlichen Sicherheitspersonal untersagt. So richtig verstanden haben wir es nicht, denn ob jetzt ein Loki vor dem Tempel posiert oder eben das nächste voll authentische Instagrambild entsteht, macht für uns keinen großen Unterschied. 😉 Also mussten wir beide dafür herhalten.

Nach dem Abstieg vom Hügel ging es für uns noch zur zweiten Sehenswürdigkeit der heutigen Tour. Dem Ancient Agora mit dem Tempel des Hephaistos. Der Tempel hat die Zeit sehr gut überstanden, da er schon frühzeitig für eingereiste Europäer als Begräbnisstätte umgewidmet wurde. Die Ancient Agora ist ein riesiger Versammlungsplatz auf dem damals schon sehr viel, unter anderen von Sokrates, philosophiert wurde. Gegenüber vom Tempel des Hephaistos auf der anderen Seite des Geländes finden wir den antiken Marktplatz der Römer. Es folgt Fazit Nr. 3: Da, wo die Athener noch philosophieren, verkaufen die Römer emsig ihre Waren. Hier endet unsere Tour und wir machen uns zu zweit weiter über dieses weitläufige Gelände. 

Auf der Suche nach Schatten landen wir beim riesigen Gebäude der Stoa des Attalos. Hier finden wir den gewünschten Schatten und eine Möglichkeit unsere Wasserflasche wieder aufzufüllen. Während wir so auf der Bank sitzen, merken wir, wie die Müdigkeit doch wieder Überhand gewinnt und beschließen erstmal noch ein bisschen in Bewegung zu bleiben. 

Nachdem wir das Geländer der Ancient Agora verlassen haben, schlagen wir den Weg in Richtung des Stadtteils Monastriaki ein. Hier gibt es einen Basar. Diese Art des Marktes habe ich bisher nur in Marokko und Jordanien gesehen. Auf jeden Fall noch nicht in Europa. Völlig überfordert von den Eindrücken schlendern wir durch die Menschenmassen dem Monastiraki-Platz entgegen. Da es inzwischen schon so gegen 13:00 Uhr ist, wird der Magen befragt. Dieser lehnt ein Essen soweit erstmal ab, aber gegen ein Eis ist ja nichts einzuwenden. Wir holen uns ein Eis mit Schoko und Pistazie und eins mit Schoko und Zitrone. (Ja, wir mussten uns aus den gefühlten 100 Sorten 2 auswählen). Sehr sehr lecker. 

Danach wandern wir wieder in der groben Richtung zu unserem Hotel und kommen an unendlich vielen kleinen Gaststätten und Bistros vorbei, so dass der Entschluss für das Abendessen schon fest steht. Wir werden schon was finden. Weiter geht es durch den Stadtteil Plaka. Hier ein ähnliches Spiel. Viele Geschäfte, viele Essensmöglichkeiten und viele viele Touristen. Hier ist es ein bisschen aufgeräumter. Die Straße ist etwas breiter und wir müssen uns nicht immer hintereinander durch die Menschenmengen drängeln. 

Gegen 14:30 Uhr sind wir wieder im Hotel angekommen. Dass wir gleich ins Bett fallen ist gesetzt, also stellen wir uns vorsorglich einen Wecker für 17:30 Uhr.  Gesagt, getan. Kaum in der Waagerechten fallen wir beide in einen komatösen Schlaf.

Nicht wirklich ausgeschlafen, aber zumindestens wieder so frisch, dass wir uns bewegen möchten, machen wir uns auf den Weg zurück nach Plaka. Wir werden schon was zu Essen finden. Nach vielen Speisekarten und noch mehr Aufforderungen Einzutreten (warum sind in Deutschland eigentlich immer alle Kellner verschwunden, wenn man mal auf die Karte schaut) Wir finden schließlich eine nette Taverne auf dem Boulevard und lassen uns nieder. Für uns gibt es zur Vorspeise hausgemachten Tzaziki und als Hauptgericht Moussakka. Garniert mit einer Flasche Wasser und einem Krug Rotwein. Alles sehr lecker.

Dank unseres Nickerchens haben wir Lust noch ein bisschen durch die Stadt zu schlendern und die südländische Abendluft und Atmosphäre zu genießen. Überall sind Leute unterwegs und genießen den Abend.

Wie durch Zufall (naja, vielleicht doch nicht so zufällig) kommt uns ein Labcache unter die Finger. Wie das Hobby es schon häufig getan hat, zieht es uns aus den Touristenströmen raus und führt uns in sehr abgelegene aber auch sehr schöne Ecken. Nachdem dieser erfolgreich abgeschlossen ist, machen wir uns auf den Heimweg mit dem Ziel, nicht ganz ins Tal zu müssen und dann wieder hoch. So schlängeln wir uns durch die Wohngebiete zurück und beenden den Abend auf dem Balkon mit diesem Artikel.

2 Anworten auf „Egal was, es wurde in Athen erfunden“

  1. Vielen Dank das wir wieder mit euch reisen dürfen. Nach der spannenden Anreise auch noch einen so prall gefüllten Tag zu erleben, das ist ja schon fast Reizüberflutung. Die Aussicht… NEID.
    Viel Spaß noch und wir freuen uns auf eure Berichte.

  2. Klingt nach einem übermüdeten, aber guten Start in den Urlaub. Ich bin gespannt, wann für euch alle Sandsteinbauten gleich aussehen – bei uns war es nach 3 Tagen der Fall
    Liebe Grüße und viel Spaß noch!

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